Rüsselsheimer verpassen Sieg um Haaresbreite

Mit einem Punkt Rückstand müssen sich die Rüsselsheimer Vorzeige-Athleten (ein ehrfürchtiger Blick auf das Mannschaftsfoto sei an der Stelle gestattet) in einem Spiel auf Augenhöhe gegen die Heimmannschaft aus Frankfurt geschlagen geben.

Ohne Schiri und ohne Trainer…

Am Donnerstag den 1. Dezember machten sich die Rüsselsheimer gegen 18:45 Uhr auf den Weg in die Traglufthalle des Schwimmbades Frankfurt, Bergen-Enkheim. Dabei reisten einige Spieler des, wie so oft in der jüngeren Vergangenheit, komplett mit 13 Spielern gefüllten Kaders mit dem Vereinsbus an, andere begaben sich mit dem Öffentlichen Personen-Nahverkehr direkt vom Job aus in die gepflegte und weitläufige Sportstätte des EFSC Frankfurt.

Unbeeindruckt von wohlriechenden Saunadüften und einer nicht allzu einfachen Wegführung zeigten die Spieler des Rüsselsheimer SC bereits eine halbe Stunde vor Spielbeginn eine beeindruckende Präsenz am, und vor allem im Wasser. Die durchweg positive Stimmung und Moral des Teams war bereits beim Einschwimmen und Aufwärmen mit dem Ball spürbar. Nach einigen langen Pässen und kraftvollen Torschüssen versammelten sich die spielwütigen Kappenträger der Gastmannschaft am Beckenrand und erhielten letzte Instruktionen von Kapitän Martin Kohl und Martin Steinborn, alias Bambi, die in Abwesenheit von Trainer Rothkugel für die Kumpanen das notwendige Maß an Sicherheit und Zielstrebigkeit ausstrahlten.

Eine große sportliche Geste zeigten die Gäste aus der Opel-Stadt noch vor dem Spielbeginn, als sie sich mangels Kampfrichterpersonals bei dem Trainingsspiel bereiterklärten, die (mit nur acht Mann ohnehin schon knapp besetzten) Frankfurter beim Stellen des Schiedsrichters und des Protokolltischs zu unterstützen. Somit konnten Magnus Schäfer, Yessim Loos und Martin Kohl jeweils ein Viertel das Spiel von außen analysieren und dabei ihre Fähigkeiten im Umgang mit der Trillerpfeife unter Beweis stellen.

Spielverlauf

Furchteinflößend und kraftvoll prallt der Schlachtruf der Rüsselsheimer von den Wänden der Traglufthalle wieder und gelangt dabei direkt in die Ohren des innerlich und äußerlich sichtlich beeindruckten Gegners. Als die letzten Wogen des Rufes „Hai-Happen UHAHA“ nach dem dramatischen Epos „Findet Nemo“ langsam leiser werden, treibt die schrille Pfeife des Schiedsrichters beide Reihen der Teams in das packende Anschwimmen um den ersten Ball. Durch den ersten Ballbesitz, den der flinke Bambi überragend erkämpft hatte, gelangt Rüsselsheim schnell in Führung und kann diese anschließend sogar direkt auf ein 2:0 nach nur rund zwei Minuten ausbauen. Die Frankfurter zeigen sich zum Ende des ersten Viertels allerdings wenig beeindruckt und ziehen mit 2:2 gleich. Im zweiten Viertel wird das Spiel noch etwas intensiver und durch die starke Verteidigung beider Teams steht es in der Halbzeit mit 3:3 weiterhin unentschieden.

In der Halbzeit sind sich die Rüsselsheimer einig: auch die Konter noch konsequenter und gedankenschneller durchschwimmen, um konditionelle Vorteile auszuspielen. Frankfurt spielt im dritten Viertel allerdings geschickt und kann vor allem zu Beginn punkten, sodass Rüsselsheim trotz einiger schneller Konter und guter Ballaktionen wieder nur auf ein 6:6 gleichziehen kann.

Ein waschechter Showdown im letzten Viertel ist also unvermeidlich. Motiviert bis in die Fußspitzen und in einem herausragenden physischen Zustand schwimmen die Rüsselsheimer ein letztes Mal an diesem Abend gegen die Hausherren an. Ob bereits der unglückliche Ballverlust beim Anschwimmen ein böses Zeichen war bleibt fraglich, doch scheint das Glück in den letzten Spielminuten nicht auf Seiten der ambitionierten Gäste. Mehrere Lattenschüsse und nicht nur eine herausragende Parade des Frankfurter Ex-Bundesliga Keepers führen dazu, dass Rüsselsheim kein weiteres Tor gelingt. Die Frankfurter Routiniers dagegen spielen ihre gesamte Cleverness und Abgebrühtheit gekonnt aus und belohnen sich schließlich mit dem entscheidenden 7:6.

Vorfreude auf das Rückspiel

Etwas enttäuscht, aber nicht verzagt und um das Potential der recht neu zusammengewürfelten Mannschaft wissend, verabschieden sich die verausgabten Teamkollegen des RSC wie gewohnt fair und freundlich von der siegreichen und damit glücklichen Heimmannschaft. Ein Versprechen wollen die Rüsselsheimer vor heimischem Publikum beim Rückspiel am 12. Dezember jedoch halten: Ein klarer Sieg für unsere Zuschauer und Unterstützer muss her. Wir freuen uns bereits auf das Spiel und auf euer zahlreiches Erscheinen!


Die Tore für Rüsselsheim schossen an dem Abend: Schäfer Dorian (1), Schäfer Magnus (2), Loos Yessim (1), Kohl Martin (1) und Opitz Sebastian (1).