Handicap-Sport: Internationale Deutsche Meisterschaft Schwimmen

Vom 6. bis 9. Juli trafen sich paralympische Spitzenschwimmer und Nachwuchsathleten in der Berliner Schwimm- und Sprunghalle im Europa-Sportpark zu den Wettbewerben der Internationalen Deutschen Meisterschaft 2017. Über 600 Athleten aus 52 Nationen nahmen auf dem Weg zu den Weltmeisterschaften Anfang Oktober in Mexiko-Stadt an den Wettkämpfen teil. Die IDM ist nicht nur die weltweit größte Schwimmveranstaltung nach den Paralympics und der WM, sondern in diesem Jahr auch zum ersten Mal Bestandteil der neuen Para Swimming World Series nach Kopenhagen, Sheffield, Sao Paulo und Indianapolis. Berechnet wurden die Platzierungen in Berlin mit dem paralympischen Punktesystem, welches die verschiedenen Behinderungen vergleichbar macht.

Schwimmer des HBRS

Vom Schwimmteam des Hessischen Behinderten- und Rehabilitationssportverband (HBRS) waren 8 Schwimmer in Berlin, die sich für ihre Strecken im Vorfeld qualifiziert hatten.

Schon das sechste Jahr in Folge war Katharina Ganz mit in Berlin. Sie trainiert beim Rüsselsheimer Schwimm-Club und schwimmt für diesen auch bei Wettkämpfen im DSV. Im Behindertensport startet die Schwimmerin mit einer ausgeprägten Lernschwäche für den VSG Darmstadt. Seit einem Jahr wird die 19-jährige offen, das heißt im großen internationalen Feld, gewertet. Sie war in den vier Wettkampftagen insgesamt sieben Mal einzeln am Start. „Auch ohne Finalteilnahme freue ich mich über die neuen Bestzeiten, vor allem in den Bruststrecken“, kommentierte die sehr zufriedene Schwimmerin am letzten Wettkampftag.

5 Bestzeiten bei 7 Starts

Begonnen hatte der Wettkampf mit einer neuen tollen Bestzeit über 100m Brust in 1:29,44.“Schön, dass die 1:30 heute fällig war“, meinte die mitgereiste Mutter und Trainerin Marie-Louise Ganz.
Der zweite Wettkampftag begann für beide sehr früh: Katharina und ein Teamkollege waren schon kurz nach 7 Uhr beim Einschwimmen. Nach der Erfahrung, dass das Becken später zu voll wird, wollten sich die beiden nach Hallenöffnung ihre Lieblingsbahn aussuchen.

Katharinas Bestzeiten über die anschließenden 100m Freistil (1:12,25) und 50m Rücken (0:39,50) gaben ihr Recht. Also wurden auch die weiteren Wettkampftage früh begonnen und endeten wieder mit sehr guten Zeiten über 50m Freistil (0:32,76) und 100m Rücken (1:24,84) und Bestzeit über 50m Brust (0:40,66). Dass die Kraft nach vier langen Wettkampftagen auch noch bei der sehr anstrengenden Strecke 200m Brust zu einer persönlichen Bestzeit (3:15,02) reichte, bestätigte die gute Wettkampfvorbereitung.

Staffelwettkämpfe

Außerdem unterstützte Katharina das HBRS Schwimm-Team bei drei verschiedenen Staffeln, die jeweils einen Vormittagsabschnitt abschlossen. Im Hessischen Kader um Landestrainer Thomas Hoppe waren Daniel Simon, Frank Schmitt (beide ebenfalls VSG Darmstadt), Valentin Leon Trabert (HBRS/SG Wetterau), Yannick Pelikan (Erster Offenbacher SC), Sarah Alice Lange, Kim Snyder (beide VFS Rödermark), Bernd Heyrodt (TSG 1887 Kassel). „In der Mannschaft hatten wir gute Stimmung. Die Staffeln haben viel Spaß gemacht“, meinte Katharina. Sie freut sich auf den nächsten Wettkampf mit dem HBRS- Team, die Deutsche Kurzbahnmeisterschaft Mitte November in Remscheid.