Nach monatelanger Vorfreude und Aufregung ging es letzte Woche endlich los nach London. Ein Wettkampf mit etwas größeren Dimensionen:
Start mit Hindernissen
Aufgrund der riesigen Anzahl an Meldungen gab es zwischenzeitlich einen Anmeldestopp und unsere Teilnahme war nicht sicher. Dann hatten die Veranstalter entschieden, das Ein- und Ausschwimmbecken ebenfalls für den Wettkampf zu nutzen, so dass zum Glück der Stopp aufgehoben wurde und sich alle noch anmelden konnten. Zumal Flüge und Unterkunft schon lange gebucht waren.
Etwa 10.000 Athleten hatten sich angemeldet. Das deutsche Team dürfte mit mehr als 1000 Sportlern aus ca. 300 Vereinen die größte Delegation bei dem Mega-Event gestellt haben. Ursprünglich hatten die Veranstalter nur etwa mit der Hälfte der Teilnehmer gerechnet. Aber die Wettkampfbedingungen waren entsprechend auch Mega, zum Teil wurde bis nach Mitternacht geschwommen.
Beim Wettkampf – aus Susans Sicht:
Aber jetzt von vorn: Nach unserer Ankunft am Donnerstag gegen 7:30 Uhr war erst mal das Wichtigste, dass wir vom Flughafen City London aus bis ins Aquatics Centre kamen, um unsere Akkreditierung zu holen. Gegen 9:40 Uhr hatten wir das grüne Band am Hals hängen. Nur damit kamen wir als Schwimmer überhaupt in die Schwimmhallen rein. Das war die erste und wichtigste Hürde!
Allerdings hatten sich viele der Athleten schon von Montag an eingeschrieben, so dass bei uns die Schlange nicht mehr da war.
Der Rest des Tages lief dann unter: Warten im Aquatics Centre, direkt auf der Tribüne am Hauptbecken sitzen, Staunen und Freuen. Dann begannen Kirsten und ich mit den 50 m Brust.
Bei den Einzelstarts waren wir leider Einzelkämpfer in der zweiten Schwimmhalle. Da es dort keinen Platz für Zuschauer gab, wurden die Läufe in die Haupthalle auf einem großen Bildschirm gezeigt. In die zweite Schwimmhalle wurden nur die Schwimmer gelassen, die innerhalb der nächsten Stunden ihren Wettkampf hatten. Es gab lange Schlangen vor dem Schwimmereingang. Bei starker Sonne war das Anstehen kein Spaß. Verpflegungsstände gab es leider nicht und Toiletten auch nicht.
Die Einschwimmzeit war auf 10 min beschränkt, leider waren es meist nur 7 min. Dafür durften immer 200 Schwimmer ins Wasser. Ein Ausschwimmen nach dem Rennen war nicht möglich.
Kirsten und ich durften um 11:54 Uhr überhaupt erst in die Umkleiden. Dann haben sie bis 13:00 Uhr auf unsere 10 Minuten Einschwimmen gewartet – Pause – warten – Arme strecken und dann geht es bald los. Bis 14 Uhr hatten wir unsere Läufe geschafft.
Nun trieben wir uns weiterhin alle im Aquatics Centre rum, weil gegen 17:00 Uhr das Einschwimmen unserer 4 × 50 m Freistil Staffel terminiert war. Der guten Laune tat dies keinen Abbruch:
Um 18:00 Uhr dann endlich doch noch mal 7-10 min. Einschwimmen mit 100ten anderen Athleten. Endlich, um 20:09 Uhr, ging unsere Staffel im Lauf 11 auf Bahn eins ins Wasser.
Kirsten und Gaby auf der einen, Kerstin und ich auf der anderen Seite! Kirsten Maurer war unsere Startschwimmerin:
Unsere mitgereisten Fans auf der Tribüne des Olympiabeckens feuerten uns an und auch zu Hause vor dem PC wurde uns, dank Livestream, zugeschaut.
Unsere Staffelzeit haben wir um 2 sec vom Januar in Ingelheim verbessern können.
Dieses Bild kurz nach dem Lauf wurde von unseren Fans auf der Tribüne gemacht.
und in der freien Zeit
Abends wurden wir von unseren mitgereisten Fans in unseren angemietet Haus bekocht. Da uns unsere Fans auch immer etwas zu Essen von dort mitgebracht haben, war unsere Verpflegung top, im Gegensatz zu der im Aquatics Centre.
Es blieb auch spannend nach unseren weiteren Einzelwettkämpfen die jeder an anderen Tagen und Zeiten zu bestreiten hatte. Wir waren aber immer über Internet auf dem neuesten Stand!
Neben dem Schwimmen hatten wir auch noch Zeit für Shopping und Sightseeing. Einen schönen Nachmittag haben wir in einem Café nahe der Tower Bridge erlebt. Am Sonntag hatten wir alle frei und waren auf einem Londoner Flohmarkt.
Bis zur Landung am gewittrigen Flughafen in Hahn (5cm Wasser auf der Rollbahn) gegen 22 Uhr am Sonntag hatten wir Überraschungen, die wir mit viel Humor, guter Laune und Spaß hinnahmen….
Es hat sich gelohnt – Fazit der vier:
Zusammengefasst war so: „96 hours“ Spannung und Action pur…
- Die Wettkampfbedingungen waren nicht wirklich optimal. Bei so vielen Teilnehmern gaben die Kampfrichter und Ordner aber ihr Bestes und blieben immer ruhig und freundlich
- Wasser zum Schwimmen war eine Ausnahme, Wasser zum Trinken gab es genug
- Anstehen wurde zur absoluten Lieblingsbeschäftigung, nein Pflichtveranstaltung!
- Wenn man dann mal drin war, im Pool 1 oder im Keller in Pool 2 waren es nur wenige Sekunden oder Minuten!
Es grüßt die ganze Crew!