An Weiberfastnacht bestritten unsere Wasserballer das erste Heimspiel der Saison. Der gut informierte Fan fragt sich da natürlich „hä, Heimspiel? Wie das?“ Die Antwort gibt der Gegner, der VfL Michelstadt. Ähnlich wie wir haben die Michelstädter nur ein Freibad für Spiele zur Verfügung. Demnach konnte keiner der beiden Vereine in der Vorrunde einen Heimspieltermin anbieten. Glücklicherweise waren die Wiesbadener so nett und stellten uns ihr Bad zur Verfügung. Auf Seiten der Rüsselsheimer fehlten zwei Akteure, bei denen so kurzfristig nicht aufs Fasching feiern verzichtet werden konnte. Dennoch gingen wir mal wieder voll besetzt ins Wasser. Allein das ist erfreulich, haben unsere Langzeitausfälle uns doch ganz schön zugesetzt.
Zum Spiel
Die Michelstädter konnten wir vor Beginn nicht so recht einschätzen. Nach längerer Schließung des Hallenbades, hatten sie die Oberliga pausieren müssen. Schwimmbadtechnisch sind sie da mit uns auf jeden Fall auf einer Wellenlänge. Wie wir ist Michelstadt auch eine sehr durchmischte Mannschaft; einige starke Spieler, die während der Oberliga-Pause in Frankfurt spielten, ein paar ganz junge Leute und auch ein paar ältere. Wir erhofften uns ein spannendes Spiel – und das sollte es auch werden…
Gleich in den ersten Minuten war klar, dass beide Mannschaften ähnlich stark waren. Unsere Defensive stand, der Angriff wurde leider mehrfach entschärft. Zunächst gingen die Gäste in Führung, dann konnten die Rüsselsheimer mit 2:1 in Führung gehen, Michelstadt kam nochmal auf ein 3:3 heran, doch wir konnten das erste Viertel mit 5:3 dann für uns entscheiden.
Den 2-Tore-Vorsprung konnten wir zur Halbzeit halten – mit 7:5 ging es in die Pause. Wir merkten, dass wir endlich mal in der Lage waren unsere Leistung abzurufen. Wir konnten die Angriffe ruhig aufbauen, es wurden kaum hektische Pässe gespielt und unser Selbstbewusstsein stieg.
Wie so oft versetzte uns das vermaledeite dritte Viertel einen kleinen Dämpfer. Der Vorsprung konnte bis zum 9:7 gehalten dann werden, dann zog Michelstadt leider mit 9:10 davon. Auch wenn wir noch zweimal ausgleichen konnten, so ging es dennoch mit 2 Toren Rückstand in das letzte Viertel, Stand: 11:13. Grund hierfür waren mehrere Rückraumschüsse der Michelstädter, die wir nicht energisch genug am Abschluss hinderten. Torwart Joachim war machtlos gegen die gut platzierten Schüsse. Auch das zunehmend körperliche Spiel versunsicherte einige RSCler.
Die Devise war also im letzten Viertel auf jeden Fall diese gefährlichen Rückraumschüsse zu verhindern. Dies schien zu funktionieren, wir kamen wieder auf 13:13 heran. Jetzt machten sich allerdings auch die Nerven bemerkbar. Der ein oder andere Schuss segelte nun meterweit am Tor vorbei. Dennoch gelang Sebi nochmal ein Führungstreffer auf 14:13. Leider konnte Michelstadt 36 Sekunden vor Schluss nochmal auf ein Unentschieden herankommen. Wir waren nochmal im Ballbesitz. Der Ball durfte nicht nochmal in gegnerische Hände fallen – am besten natürlich noch ein Tor unsererseits. 12 Sekunden vor Schluss wurde dann noch eine Auszeit genommen. Die Ruhe war jetzt wichtig. Leider sollte der letzte Treffer nicht sein, der Ball ging nochmal für ein paar Sekunden in gegnerische Hände. Jedoch reichte die Zeit nicht mehr für einen ordentlichen Abschluss – unentschieden!
Mit einer sehr guten Mannschaftsleistung fahren wir zufrieden nach Hause. Von mehreren Teamkollegen wurde es sogar als unser bestes Spiel überhaupt gehandelt. Mit acht verschiedenen Torschützen zeigt sich, dass wir viele gefährliche Leute haben. Unsere Teamleistung ist nicht von vereinzelten Spielern abhängig. Der Angriff war ruhig, wir konnten endlich mal offensiv auf uns aufmerksam machen. Auch die Verteidigung stand gut. Wiederholt konnte dem Gegner der Ball im Zweikampf abgeluchst werden. Hier fiel unser Jüngster, Mauricio (Jg. 2004), sehr positiv auf. Mit Julian (Jg. 2002) konnte ein weiterer U18-Spieler mit einem schönen und selbst erarbeiteten Tor auf sich aufmerksam machen. Paul (Jg. 2001), der dritte U18er im Bunde, zeigte ebenfalls eine sehr solide Leistung. Auch unsere Dame, Antonia, bewies, dass sie vor den großen Kerlen keine Angst hatte und Sebi konnte mit 5 Toren mal wieder seine Klasse zeigen. Man sieht, dass die Mannschaft zusammenwächst! Uns tut es gut gegen Gegner auf Augenhöhe zu spielen. In solchen Spielen sieht man richtig, was wir in den letzten zwei Jahren tatsächlich gelernt haben.
Endstand: 14:14 (5:3, 2:2, 4:8, 3:1)
Im Training muss in der nächsten Einheit wohl auf dem Trainingsplan stehen, wie man sich bei einem Foul verhält. Gleich dreimal kassierten wir eine Rausstellung, da wir keine eindeutige Bewegung nach hinten machten, um den Gegner den Freiwurf zu ermöglichen. Das ist natürlich unnötig. Auch die Doppeldeckung des Centers muss für das Rückspiel gegen Michelstadt noch verbessert werden.
Torschützen: Sebastian Opitz (5), Christoph Herder (2), Thomas Rothkugel (2), René Hof, Yessim Loos, Julian Lücking, Magnus Schäfer und Martin Steinborn
Ausblick
Jetzt haben wir ein paar Wochen Zeit bis zum nächsten Spiel. Lediglich die U18er haben in der Zwischenzeit zwei Einsätze, nächste Woche steht das erste Spiel in der neuen Kooperation mit Wiesbaden an.