Sportbundpreis geht an Schwimmtrainerin Heike Gehlhoff

Vorsitzender Peter Kreuzer würdigt das Engagement der 61-jährigen Flörsheimerin, die seit zwölf Jahren im Rüsselsheimer SC wirkt.

„Ich bin da reingestolpert“, erklärte Heike Gehlhoff bei der Verleihung des Sportbundpreises für das Jahr 2024 am Freitagabend im Bootshaus. Durch den Schwimmkurs ihrer beiden Söhne sei sie 2000 zum Rüsselsheimer Schwimm-Club (RSC) gestoßen und seit dieser Zeit auch Mitglied. Seit 2013 leite sie selbst Schwimmkurse und habe in den zwölf Jahren rund 600 Schwimmerinen und Schwimmer mit ausgebildet. Für ihr „außerordentliches, vieljähriges und innovatives ehrenamtliches Engagement“, wie es in der Urkunde lautet, wurde der 61-Jährigen der Sportbundpreis verliehen, den der Vorsitzende des Rüsselsheimer Sportbundes, Peter Kreuzer, überreichte.

„Was wäre der Sport beziehungsweise die gesamte Vereinswelt in unserer Stadt und dem ganzen Land ohne die ehrenamtlich engagierten Personen?“, fragte Kreuzer in seiner Laudatio und gab die Antwort gleich selbst: „Nichts.“ Um diese besonderen Menschen zu würdigen, verleihe der Sportbund seit 2000 diesen Preis, mit dem bis dato 13 Männer, drei Frauen, zwei Ehepaare und fünf Teams ausgezeichnet worden seien. Die besonderen Verdienste Gehlhoffs würden sich durch ihr „herausragendes und breit gefächertes Engagement in der Vereinsarbeit sowie die Kooperation zur Durchführung von Schwimmkursen für den Kinderschutzbund Rüsselsheim über viele Jahre hinweg“ auszeichnen, zitierte Kreuzer aus den Bewerbungsunterlagen. Gehlhoff habe sich augenscheinlich mit Leib und Seele der Ausbildung von Nachwuchsschwimmerinnen und -schwimmern verschrieben. Die Kooperation zwischen dem RSC und dem Kinderschutzbund, für den der Verein seitdem auch immer einen Schwimmkurs anbietet, bestehe seit 2009.

„Ohne dich wären wir nicht da, wo wir heute sind“, lobte der RSC-Vorsitzende Ingo Hühn die Preisträgerin. Sie habe den Verein durch die Pandemie gebracht und mit dazu beigetragen, dass der Verein aktuell bei rund 700 Mitgliedern liege, nachdem die Zahl – auch durch die Schließung des Lachebades – zwischenzeitlich auf 330 geschrumpft war. Auch für die Organisation und Durchführung von Trainingsfahrten, Ausflügen und Wettkämpfen sei Gehlhoff unverzichtbar.

Von sieben Uhr morgens bis sieben Uhr abends im Einsatz

„Wenn man das Strahlen in den Augen der Kinder sieht, weiß man, wofür man das macht“, erklärte Gehlhoff ihre Motivation. Sie sei berührt und stolz, diesen Preis zu erhalten, machte gleichzeitig aber auch deutlich, dass „ich ohne den Verein nicht hier stehen würde“. Auch wenn sie meist ein strammes Pensum absolvieren müsse, das morgens oftmals mit einer Frühschicht von 7 bis 14 Uhr in der Kita Farbenzauber in Hochheim beginne, wo sie als Erzieherin arbeite, ehe sie im Anschluss noch bis 19 Uhr Schwimmkurse gebe. Abends geht Gehlhoff dann ihrer zweiten Leidenschaft, dem Drachenbootfahren, nach. Im vergangenen Jahr gewann sie mit der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft auf den Philippinen im Mastersbereich Ü40 insgesamt fünf Silber- und zwei Bronzemedailllen.

„Solange es noch geht, werde ich weiter Schwimmkurse geben“, erklärte die Flörsheimerin, die ursprünglich aber aus Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern stammt. „Unsere Sportgesellschaft braucht Personen wie Heike Gehlhoff“, lobte Peter Kreuzer die Preisträgerin, die im Rahmen der Verleihung auch ein unerwartetes Geständnis ablegte: „Ich gehe nicht gern schwimmen“, verriet Gehlhoff, was sie allerdings nicht davon abhalte, mit großer Begeisterung Kindern das Schwimmen beizubringen.

(Quelle: Main-Spitze vom 27.05.2025, Bild: Frank Möllenberg)