Nachdem das Hinspiel gegen den SV Wetzlar schon fast vier Monate her war, ging es jetzt endlich zum Rückspiel. Für uns war es das letzte Spiel der Saison. Am Freitagabend ging es auf nach Wetzlar. Das Schwimmbad ist mitten in der Innenstadt, ziemlich versteckt hinter den Häuserreihen.
Zum Spiel
Wetzlar steht in der Tabelle nur einen Platz vor uns – nämlich auf dem vorletzten. Nachdem wir in dieser Saison zweimal haarscharf am Sieg vorbeigeschrammt waren, wollten wir das jetzt nachholen. Wetzlar hat eine deutlich ältere Mannschaft als wir, so erhofften wir uns die Gegner müdeschwimmen zu können.
Diese Taktik scheiterte, denn die Wetzlarer schwammen selten mit der kompletten Mannschaft in die Verteidigung zurück. Oft ließen sie einen Spieler vor dem Tor liegen – in der Hoffung auf einen schnellen Konter. Leider klappte dieses Vorgehen des Öfteren. Theoretisch haben wir in dem Fall einen Spieler mehr im Angriff. Wenn man aber auch mit einem Mann mehr den Ball nicht im gegnerischen Tor versenkt, führt das dann schnell zum Gegentor. Generell waren wir im Angriff nicht allzu stark. Zu oft wurde der Ball direkt auf den Torwart geschossen, zu selten in die Ecken. So verloren wir das Spiel mehr oder weniger im ersten Viertel – da lagen wir mit 5:1 zurück.
Schnell wurde auch klar, dass die Wetzlarer ihr Spiel auf einen Spieler ausgelegt hatten: der schoss von überall – und traf auch aus jeglicher Position. Mehrere Schüsse aus weit mehr als fünf Metern landeten bei Joachim im Tor, eines auch aus dem Center gegen gleich drei Verteidiger von uns – dennoch versenkte er den Ball im Tor. So beschlossen wir Chris als persönlichen Verteidiger abzustellen, das half auch einigermaßen. Insgesamt schoss Oleh Korolchuk (so hieß besagter Spieler) acht von den zwölf Wetzlarer Toren. Damit ist er auch mit 59 Toren Torschützenkönig dieser Saison – und das obwohl Wetzlar nur den vorletzten Platz der Tabelle belegt. Das ist in jedem Fall eine ordentliche Leistung.
Uns gelang es den Ball siebenmal im Wetzlarer Tor zu platzieren. Somit endete das Spiel 12:7 (5:1, 3:2, 2:1, 2:3). Deutlich zu erkennen ist, dass wir eigentlich auf Augenhöhe spielen konnten, lediglich das erste Viertel war Wetzlar deutlich dominanter.
Nach der Heimfahrt ließen wir die Saison noch auf dem Rüsselsheimer Weinfest ausklingen.
Torschützen: Sebastian Opitz (3), Magnus Schäfer (2), Martin Steinborn und Christoph Herder.
Rückblick
Somit bleiben wir leider punktlos in der Oberliga. Dennoch sind wir zufrieden, schließlich hatten wir damit gerechnet ziemlich auf die Mütze zu bekommen. Vom Niveau her wäre für uns eine Bezirksliga besser, allerdings gibt es die in Hessen nicht. In anderen Regionen in Deutschland gibt es teilweise zwei Bezirksligen und vereinzelt Stadtligen, allerdings nicht so bei uns. Das ist schade, denn so ist der Leistungsunterschied natürlich enorm. Titelverteidiger Wiesbaden hat seit Jahren eine starke Mannschaft; Darmstadt, Friedberg, Fulda und Frankfurt haben jeweils ihre erste Mannschaft in der 2. Bundesliga und können dementsprechend auch erfahrene Spieler in der Oberliga einsetzen. Neben Wiesbaden haben lediglich die Wetzlarer auch nur eine Mannschaft. So spielen wir häufig gegen Spieler, die viel Erfahrung aus der 2. Bundesliga mitbringen, obwohl wir eigentlich gerne Bezirksliga spielen würden. Da ist es nur natürlich, dass wir in unserer ersten Saison keine Punkte holen konnten.
Dennoch haben uns die anderen Mannschaften sehr ermutigt, haben unsere Verbesserung gelobt und auch unsere Fankurve wurde wohlwollend zur Kenntnis genommen. Jetzt müssen wir als Mannschaft entscheiden, ob wir nächste Saison nochmal die Herausforderung suchen. Bis dahin stehen jetzt erstmal wieder nur Trainingsspiele an, schließlich haben wir auch mal wieder einige neue Spieler, die ein wenig Spielpraxis sammeln sollen. Geplant ist, dass sie uns dann nächste Saison verstärken.
Torschützenliste der Rüsselsheimer Wasserballer
- Sebastian Opitz, 17 Tore
- Dorian Schäfer, 13 Tore
- Martin Kohl, 12 Tore
- Christoph Herder, 11 Tore
- Pascal Kloos, 7 Tore
- Alexander Geisel, 6 Tore
- Magnus Schäfer, 5 Tore
- Martin Steinborn, 5 Tore
- Yessim Loos, 3 Tore
- Philip Mattes, 3 Tore
- Antonia Hocks, 2 Tore
- Maria Steinborn, 1 Tor
Interesse?
Falls jemand Interesse hegt mit dem Wasserballsport anfangen zu wollen, ist er bei uns herzlich willkommen. In den Sommerferien sind wir zu den gewohnten Zeiten im Lachebad zu finden.
An die Frauen unter euch: mittlerweile sind wir tatsächlich vier Mädels bei den Älteren. Auch in der Nachwuchsmannschaft hat sich uns das erste Mädchen begeistert angeschlossen. Also keine Scheu – kommt einfach vorbei! Wir freuen uns!