Wasserball – Wie geht das eigentlich?
Eine Wasserballmannschaft besteht aus sieben Spielern: einem Torwart und sechs Feldspielern. Unterscheiden kann man die Spieler an der Farbe der Kappen (blau/schwarz für die Gäste und weiß für den Gastgeber), wobei die Torwärte immer rote Kappen tragen.
Allgemeines:
- Im Wasser kann man logischerweise nicht stehen.
- Man kann fliegend wechseln.
- Die Spielzeit beträgt 4 x 8 Minuten. Nach den ersten beiden Vierteln werden die Seiten gewechselt.
- Die Angriffszeit beträgt 30 Sekunden, so lange hat die angreifende Mannschaft Zeit bis sie den Spielzug mit einem Torschuss abschließen sollte.
- Bei einem Foul wird die Spielzeit angehalten.
- Das Spielfeld kann variieren, die Länge ist auf 20 – 30 Meter beschränkt.
- Die Mannschaft, die die meisten Tore schießt, gewinnt.
Das Spielfeld
…ist wie folgt aufgebaut:
Zu Beginn jedes Viertels wird der Ball jeweils vom Schiedsrichter auf die Mittellinie aufs Wasser gelegt. Mit dem Startpfiff schwimmt jeweils ein Spieler jeder Mannschaft im Sprint los, um den Ball für seine Mannschaft zu ergattern. Dies wird Anschwimmen genannt. Gestartet wird das Spiel immer aus dem Wasser von der eigenen Torlinie aus. Auch nach jedem Tor geht es an der Mittellinie wieder los.
Falls es durch ein Foul zu einem Strafschuss kommt, wird dieser von der 5-Meter-Linie aus ausgeführt. Der 5-Meter-Strafschuss ist mit dem Elfmeter im Fußball vergleichbar.
Hinter der 2-Meter-Linie gelten quasi Abseitsregeln: Dort darf nicht mehr hingepasst werden, allerdings kann man selbst mit dem Ball noch näher ans Tor schwimmen. Dann verschiebt sich die Abseitslinie mit dem Spieler mit dem Ball, das heißt alle Mitspieler können bis auf Höhe des Spielers im Ballbesitz schwimmen.
Die Aufstellung
Im Angriff positionieren sich die Spieler in einem Halbkreis. Der Center steht als einziger Angreifer mit dem Rücken zum Tor.
Für gewöhnlich wird im Wasserball Mann-zu-Mann gedeckt – das heißt jeder Verteidiger ist für genau einen Angreifer zuständig. Dabei positioniert sich der Verteidiger immer zwischen seinem Angreifer und dem Tor. Die Mann-Deckung ist typisch für Wasserball. Sie rührt daher, dass man sich im Wasser nur langsamer fortbewegen kann als an Land und ein freier Gegner gefährlicher ist als in den meisten anderen Sportarten.
Was ist alles erlaubt?
Wasserball ist eine körperbetonte Sportart – wer Körperkontakt scheut, ist hier sicherlich fehl am Platz. Obwohl sehr klar abgegrenzt ist, was man darf und was nicht, ist es doch etwas komplizierter. Der Schiri sieht nämlich alles, was unter Wasser passiert nicht. Am häufigsten sind einfache Fouls. Dazu zählt:
- als Angreifer ohne Ball in den 2-Meter-Raum schwimmen,
- das Ablaufen der Angriffszeit,
- absichtliches Spritzen,
- mit beiden Händen den Ball zu berühren,
- den Ball unter Wasser zu drücken,
- den Ball ins Aus zu werfen,
- mit ausgestrecktem Arm den Gegner wegdrücken und
- einen Gegner anzugreifen, der den Ball nicht führt. Meist bedeutet das, über die Schulter des Gegners zu greifen.
Letzteres ist das, was unter Wasserballern als normales Foul bezeichnet wird. Um ein Foul zu bekommen, muss man demnach im ersten Schritt den Ball loslassen. Nach einfachen Fouls folgt ein Freiwurf und das Spiel geht weiter. Oft suchen die Mannschaften die Fouls, um einen Freistoß zu bekommen.
Seltener sind persönliche Fouls. Dabei wird der betroffene Spieler für 20 Sekunden vom Feld verwiesen. Bei Rausstellungen wird meist von Über- oder Unterzahl gesprochen, da sich die Aufstellung leicht ändert, weil nicht mehr Mann-zu-Mann gedeckt werden kann. Beispiele für persönliche Fouls sind schwierig zu nennen, oft kommt es auf die Spielsituation an. Festhalten des Gegners oder Überschwimmen (über den Rücken drüberschwimmen) eines Spielers in der Konterbewegung wären zwei Beispiele, in denen immer eine Rausstellung gepfiffen wird. Im Zweikampf ist besonders der Centerverteidiger anfällig für Rausstellungen, er muss den gegnerischen Center in Schach halten. In einem Spiel darf man sich höchstens drei persönliche Fouls leisten, danach wird man vom Spiel komplett ausgeschlossen. Dies ist in der Regel ein Ausschluss mit Ersatz. Das heißt, nach 20 Sekunden darf ein Mitspieler für den ausgeschlossenen weiterspielen.
Man kann auch schon mit einer Aktion ganz ausgeschlossen werden. Das bezeichnet der Wasserballer mit Rolle. Diese wird bei Brutalitäten gegeben. Das kann dann auch ein Ausschluss ohne Ersatz sein. Dann ist die betroffene Mannschaft volle vier Minuten in Unterzahl.
Wie verhalte ich mich bei einem einfachen Foul?
Nach dem Pfiff muss der Verteidiger einen Meter Abstand lassen. Er kann den Arm zum Blocken rausnehmen, darf den Angreifer, aber sonst nicht behindern. Der Angreifer muss den Freiwurf zügig ausführen. Dies geschieht durch Abspielen des Balls oder indem er ihn selbst einmal hochwirft. Dann darf der Verteidiger auch wieder angreifen.
Im 6-Meter-Raum dürfen Freiwürfe nicht direkt aufs Tor geschossen werden, sondern es muss vorher abgespielt werden. Außerhalb des 6-Meter-Raums kann der Spieler, wenn er dies möchte, den Freiwurf direkt aufs Tor ausführen.
Wie verhalte ich mich bei einer Rausstellung?
Der betroffene Spieler muss in die Wechselzone schwimmen. Wichtig ist, dass der das Wasser nicht verlassen darf, aber auch das Spiel nicht behindern darf. Um das zu gewährleisten muss er auch einen Umweg in Kauf nehmen. Nach 20 Sekunden reiner Spielzeit wird er vom Protokoll mit einer Fahne wieder reingewunken. Im Falle eines Wechsels des Ballbesitzes, darf der betroffene Spieler schon vor Ablauf der 20 Sekunden wieder aufs Feld.
Wenn euch unsere Ausführung nicht detailliert genug ist, könnt ihr mit Hilfe der folgenden Links noch ein wenig weiter rumstöbern.
Für diejenigen, die es lieber formal hätten, hier die offiziellen Wettkampfbestimmungen des DSV.