Erstes Heimspiel – Erster Sieg

Ich weiß gar nicht wo ich beginnen soll. Zu allererst: Wir haben das Trainingsspiel gegen Offenbach gewonnen. Und das nicht zu knapp: 13 zu 7 stand es nach Abpfiff des letzten Viertels. Und Mann, wir waren alle stolz auf uns.

Aber von Anfang an…

Die Vorgeschichte

Nachdem ich im letzten Jahr mir beim Handballspielen das Kreuzband und den Meniskus verletzt habe, brach für mich fast eine Welt zusammen. Sport gehört für mich einfach dazu. Ohne werde ich sehr ungemütlich. Doch ich hatte ja noch das Schwimmen, das ich schon seit meiner Kindheit bei der DLRG trainiere. Es macht Spaß und gut für die Gelenke ist es auch. Doch hatte ich wieder Lust auf einen Mannschaftssport, und da Handball nicht mehr für mich in Frage kam, suchte ich mir eine neue Sportart. Eine Sportart, in der ich meine beiden Leidenschaften miteinander verbinden konnte.

Und landete beim RSC in Rüsselsheim.

Das Training

Anfang August startete ich dann ins Abenteuer Wasserball und wurde sofort herzlich aufgenommen. Die Mannschaft, bunt gemischt, nahm mich in ihrer Mitte auf und mir wurde das Wasserballspielen beigebracht.

Das „Wasserballerkraulen“ mit dem Kopf über dem Wasser ist jetzt noch ungewohnt für mich, dann noch das ständige Wassertreten, um sich auf der Stelle über Wasser zu halten. Krämpfe waren in den ersten Stunden vorprogrammiert, aber nach einiger Zeit stellten sich die Muskeln auf diese ungewohnte Beanspruchung ein und jetzt bekomme ich keine Krämpfe mehr. Natürlich wurde auch mit dem Ball trainiert, er ist ein bisschen größer als beim Handball (Ballgröße 5 = Größe eines Fußballs), doch mit der richtigen Technik kann man auch hier kraftvoll den Ball werfen.

Mit der Zeit wurde ich immer besser und auch immer mehr ein Teil der Gemeinschaft der Wasserballer. Als wir gefragt wurden, ob wir in der nächsten Saison in der Oberliga spielen wollen habe ich nicht lange gezögert und direkt ja gesagt. Doch vorher heißt es trainieren, trainieren und nochmals trainieren.

Zweimal in der Woche geht es in das Becken des Lachebads in Rüsselsheim. Im Sommer war es sehr angenehm bei den heißen Temperaturen im kühlen Außenbecken zu schwimmen, im Herbst wurde dann die Traglufthalle über das Becken gebaut und in der Halle geschwommen. Hier wird das richtige Annehmnen des Balls und Passen trainiert, das Anschwimmen und Abstoßen am Gegner. Das spielen im Team und das Werfen aufs Tor.

Das Spiel

Und das alles durften wir dann auch endlich vor heimischem Publikum zeigen, nachdem in der Woche davor in Bad Nauheim bei unserem ersten Trainingsspiel – im Rahmen der diesjährigen Winterrunde – nur zwei Zuschauer anwesend da waren.

Man traf sich zur gewohnten Zeit im Schwimmbad, um das Becken herzurichten. Die Tore mussten zu Wasser gelassen werden, die Leinen ausgerollt und die Bälle aufgepumpt werden. Dann schwammen wir uns warm und langsam trudelten auch die ersten Fans an. Am Ende hatten wir circa dreißig Zuschauer, die sich an den Beckenrand gesetzt hatten. Es versprach ein schöner Abend zu werden.

Auch die Gegner aus Offenbach hatten pünktlich zum Anwurf den Weg in die Halle gefunden und dann begann schon das Spiel.

Wir spielten gut, wechselten fleißig durch und konnten vorne auch punkten. Doch auch die Offenbacher konnten unsere Reihen durchdringen und ihrerseits bei uns einnetzen.

In der ersten Pause wurde wir von unserem Trainer Thomas auf unsere Fehler hingewiesen und wir versuchten im zweiten Durchgang, dies umzusetzen. Und es klappte. Wir konnten uns vor dem Tor freispielen und scheiterten dennoch ein paarmal (zu oft) an der Latte oder dem Pfosten oder dem Torhüter. Doch immer öfter fand der Ball auch sein Ziel.

Der Sieg

Das Wechseln der einzelnen Spieler funktionierte auch sehr gut; Immer wenn einer keine Puste mehr hatte, hob er den Arm und ein Mitspieler sprang vom Beckenrand ins Wasser und nahm die Position des Kameraden ein, der zum Rand schwamm um sich draußen zu erholen und nach einer kurzen Pause wieder ins Spielgeschehen eingreifen konnte.

Am Ende gewannen wir mit 13:7 verdient und konnten so den Zuschauern zeigen, dass wir in den warmen Sommertagen nicht nur in der Sonne gechillt haben.

Und so sehe ich voller Zuversicht in die Zukunft, auf die nächsten Trainingsspiele und das Abenteuer Oberliga.


Über uns wurde auch in der Zeitung berichtet:

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