Wasserballturnier in Bielefeld

Am vergangenen Wochenende fuhren neun Wasserballer des Rüsselsheimer Schwimm-Clubs nach Bielefeld zum 34. internationalen Wasserballturnier, veranstaltet vom SV Dornberg und der SG Wasserball Bielefeld. Das Turnier zählt mit über 25 teilnehmenden Mannschaften zu den größten Turnieren in Deutschland. Obwohl es tatsächlich mal die Kategorie „mixed“ gab, mussten wir dennoch bei den Herren mitspielen. Für „mixed“ hätten vier Mädels immer auf dem Feld sein müssen, da wir aber nur drei Mädels sind, konnten wir diese Bedingung demnach nicht erfüllen. Bei den Herren war das Feld sehr durchmischt, von den Bundesligisten bis zu den Bezirksligisten waren alle vertreten. Neben der „mixed“-Kategorie waren noch einige Jugendmannschaften dabei, diese beiden Gruppen wurden zusammengelegt.

Anfahrt

Spannend wurde es direkt bei der Abfahrt am Schwimmbad. Da der Vereinsbus noch nicht wieder zur Verfügung stand, mussten wir in Privatautos fahren. Das erste Auto wollte gegen sechs am Lachebad losfahren, aber nachdem wir das alte Wasserball-Mannschaftszelt in den Kofferraum gehievt hatten, wurde klar, dass das einpacken noch ein wenig länger dauern würde. Nach sehr ermutigenden Kommentaren wie „Das bekommen wir niemals alles in den Kofferraum“ und „Das können wir vergessen, das sieht man doch, dass das net passt“, fasste Bambi Mut, es uns zu zeigen und begann unsere Isomatten, Schlafsäcke, Taschen und diverse andere Campingutensilien nach dem Tetris-Prinzip im Auto einzuschichten. Zwischendurch wurden noch die Jungs aus dem zweiten Auto, die eine Stunde später fahren wollten, verzweifelt angerufen, ob bei ihnen im Kofferraum noch Platz wäre. Dies wurde bejaht – doch, oh Wunder, irgendwie hatte es Bambi tatsächlich in der Zwischenzeit geschafft , alles im Auto zu verstauen. Ein paar Dinge mussten dennoch mit auf der Rückbank untergebracht werden, sodass die Fahrt auch angenehm kuschelig wurde. Statt um sechs ging es dann halt erst 45 Minuten später los…

Nachdem wir in der Pause noch den anderen unseren Standort mitteilten, hatten diese uns auch überraschend eingeholt und hatten zudem dieselbe Route gewählt. Gerade als wir weiterfahren wollten, bogen die anderen auf dem Rasthof ein, sodass wir dann noch ein paar Minütchen länger blieben. Auch konnten wir es natürlich nicht lassen, die ein oder andere Tasche von der Rückbank den anderen aufzudrücken.

Ankunft war dann statt um halb zehn erst gegen elf – der Einpackaktion und vollen Autobahnen sei Dank. Da die anderen Teams so voraussichtig waren und es sich um elf Uhr natürlich schon auf dem Freibadgelände gemütlich gemacht hatten, hatten wir dafür Platz mit dem Auto aufs Gelände draufzufahren und abzuladen. Die Zelte mussten wir dann bei Nieselregen und in finsterer Nacht aufbauen. Diejenigen von uns, die von alten Zelten mit ungwöhnlicher Aufbauweise weniger Ahnung hatten, konnten dann dennoch mithelfen – nämlich als Taschenlampenhalter. Gegen Mitternacht hatten wir dann das Mädelszelt und das große Mannschaftszelt für die Jungs aufgebaut. Dann ging es ab ins große Partyzelt, schauen, was die anderen Mannschaft so machten. Da Chris früher länger in Bielefeld gespielt hatte und dort viele Leute kannte, wurden uns noch etliche vorgestellt. Auch einen zusätzlichen Spieler, der uns am nächsten Tag unterstützen würde, war dabei.

Samstagvormittag

Am Samstagmorgen beschlossen irgendwelche verrückten Menschen gegen halb acht ihre Megafone unbedingt testen zu müssen. Nachdem wir dann eh wach waren, schälten wir uns auch aus den Betten. Aus dem Zelt lunzend, konnte man feststellen, dass das Wetter einwandfrei war: strahlende Sonne und angenehme Temperaturen. Nachdem klar war, wann unser erstes Spiel sein würde, fuhren die Mädels noch einkaufen. Schließlich würden wir zwei Tage satt werden müssen. Pünktlich zum ersten Spiel waren wir wieder da, auch Martin, der erst Samstagmorgen nachkommen wollte, kam pünktlich zum Anpfiff. Gleich das erste Spiel gewannen wir, sodass die Stimmung noch besser war, als ohnehin schon. Unser Neuzugang war nicht nur sehr nett, er war dazu noch ein sehr guter Spieler. Auch das zweite Spiel wurde gewonnen.

Regularien

Gespielt wurden nur zwei Mal fünf Minuten mit durchlaufender Zeit. Schiri und Protokoll musste jede Mannschaft mal machen. Rausstellungen wurde anders gehandhabt als normalerweise: statt 20 Sekunden zu warten und vom Protokolltisch wieder reingewunken zu werden, musste man nur einmal unter der Leine durchtauchen und durfte direkt wieder ins Spiel zurück. Das Feld war auch wesentlich kürzer als sonst, was uns anscheinend zu Gute kam.

In der Herrenrunde gab es drei Gruppen: A, B und C. Wir waren in der C-Gruppe mit fünf anderen Teams. Man spielte jeweils gegen alle in der Gruppe, danach spielten die Gruppenersten aller drei Gruppen gegeneinander, die Gruppenzweiten gegeneinander, usw.

Samstagnachmittag

Um sich die Zeit zwischen den Spielen zu versüßen, spielten wir unter anderem Wikingerschach, Frisbee und sogar eine Runde Doppelkopf. Das dritte und vierte Spiel gingen leider verloren. Dann waren wir mit Wasserball durch für den Tag und auch ganz schön froh darüber – schon gegen sechs Uhr kostete es einiges an Überwindung ins Wasser zu springen… Andere Mannschaften hatten das Vergnügen noch um neun Uhr spielen zu müssen. Um die Uhrzeit wird es bekanntlich nicht wärmer, von daher hatten wir schon Glück mit dem Spielplan. Kurz nach unserem letzten Spiel waren wir dann auch mit Protokoll dran. Das übernahmen Bambi und Martin; Chris fungierte als Schiri – und man muss echt sagen, es machte definitiv Spaß bei den drei Partien zuzuschauen… Allein weil zum zweiten Spiel, das wir pfeifen mussten, von einer Mannschaft lediglich zwei Spieler zum Anpfiff anwesend waren. Da die Turnierregeln vorgeben, dass angepfiffen wird, egal wie viele Spieler von welcher Mannschaft anwesend sind, startete die Partie etwas ungleich. Nach und nach trudelten aber noch ein paar Mitspieler ein, verloren ging die Partie dennoch.

Abends konnten wir von den Essener Wasserballern, die ihr Zeltlager neben dem unseren aufgeschlagen hatten, ihren Grill ausleihen, sodass wir gemütlich nach dem letzten Spiel beisammen sitzen und essen konnten. Später gab es dann noch Marshmallows von Daniel und als es dunkel wurde, diente das Feuer als Wärmespender.

Sonntag

Da wir Samstagabends kein Spiel mehr hatten, mussten wir dementsprechend Sonntagmorgen recht früh ins kalte Nass. Schon um halb zehn war unser erstes Spiel angesetzt. Allerdings blieb uns das Kämpfen um den Sieg erspart, denn die gegnerische Mannschaft war nicht anwesend. Anscheinend wurde dem Ausschlafen höhere Priorität gewidmet… Uns brachte das Nichterscheinen einen 5:0- Sieg ein, auch das war in den Turnierregeln so festgelegt.

So endete die Gruppenphase… Leider stellten wir später fest, dass unser erstes Spiel falsch eingetragen wurde, nämlich statt einem 4:3 für uns, wurde ein 3:4 vom Protokolltisch eingetragen. Ärgerlich. Somit wurden wir nicht Gruppendritter, sondern lediglich vierter. Das bedeutete, dass wir um die Plätze 10 – 12 spielten. Da wir ein Spiel noch gewannen, und eins verloren, wurden wir 11 von 18 Mannschaften. Wäre das erste Spiel richtig eingetragen worden, hätte wir stärkere Gegner bekommen und wahrscheinlich beide Partien verloren, dennoch hätte das einen 9. Platz bedeutet. Naja, kann man nichts machen – es geht ja eh um den Spaß und die Mannschaft.

Die Rückreise und das Abbauen der Zelte verliefen unspektakulär. Gegen halb sieben waren wir dann wieder zuhause. Ganz schön platt, mit  dezentem Schlafmangel und einem hübschen Sonnenbrand; aber alles in allem sehr glücklich nach einem tollen Wochenende. Bielefeld war unser erstes Turnier mit der Mannschaft – wir spielen ja erst wieder um die zwei Jahre gemeinsam, aber es war bestimmt nicht das letzte. Gleich in zwei Wochen werden wir in Darmstadt beim Pfingstturnier dabei sein, das ist quasi direkt vor der Haustür. Zudem kennt man dort einige der hießigen Mannschaften. Mal schauen, wo es uns im nächsten Jahr so hinverschlägt…