Bereits zum dritten Mal fuhren die Rüsselsheimer Wasserballer auf das internationale Wasserballturnier in Bielefeld. In diesem Jahr konnten wir sogar mit zwei Teams antreten.
Freitag der 24. Mai, 14:15: Die achtköpfige Truppe des Rüsselsheimer Löschkommandos steht mit voller Ausrüstung -unter anderem mit Schlafsack, Isomatte und Zelt – am Parkplatz des Rüsselsheimer Lachebads bereit zum Ausrücken. Während sich der Einsatzleiter, Haupt-Feuer-General Kloos bereits mit vier Einsatzkräften und reichlich Löschwasser im Bulli-Mobil auf dem Weg zum Zielort befindet, wartet das zweite Einsatzfahrzeug auf die seit einer Viertelstunde fällige Ankunft der Spätzünder Steinborn und Schäfer. Diese kamen auf dem Weg von Walldorf nach Rüsselsheim nur zögerlich durch die imaginäre Rettungsgasse an der Autobahnbrücke Rüsselsheim-Ost. Fünf Minuten später verzeichnet das Einsatzprotokoll allerdings endlich die ersehnte Abfahrt der kompletten Truppe – die Verzögerung wurde dank der Beisteuerung mehrerer Essensrationen durch die Wartenden verziehen. Bis auf einen leichten Verlust von ca. 5 Litern Löschwasser – teils durch einen fiesen Rückhand-Schwapp von Mr. Hot- Hotter-Hof – wurden während der Fahrt keine Turbulenzen oder nennenswerte Hindernisse dokumentiert. Dank Praktikant Paul wurde auch die musikalische Untermalung der Fahrt zum Einsatzort sichergestellt – so bot er doch den älteren Kollegen stets Unterstützung beim Verbinden der jeweiligen Smartphones mit den in 2.0-Dolby-Digital-Surround-System-Manier gekoppelten Boom-Boxen. Dank Fahrer Turbo-Thomas konnte man sogar noch, kurz gefolgt vom Bulli-Mobil als erstes Fahrzeug am Einsatzort – Freibad Dornberg – aufschlagen. In wenigen Augenblicken war die Ausrüstung professionellst in Stellung gebracht und das Einsatzlager errichtet . Nachdem auch die Nachhut um die
pfeilschnelle Tempo-Toni eingetroffen war, konnte unverzüglich mit den ersten Manövern begonnen werden: Löschen – Grillen – Feiern – Tanzen – Löschen – Tanzen – Feiern – Löschen – Feiern – Feiern….usw..
Trotz des strengen Auswahlprogramms und harten Trainings der Einsatzkräfte verlange bereits der Freitag den Beteiligten vor Ort alles ab. Die hohe Belastung bis spät in die Morgenstunden hinterließ bei der folgenden Teambesprechung am Samstagmorgen sichtlich ihre Spuren. Ungeachtet dessen ging es mit höchster Professionalität auch am zweiten Tag weiter – Haupt-Feuer-General Kloos ließ dabei sogar das Frühstück ausfallen – nur um seine ungeteilte Aufmerksamkeit der Einsatzbresprechung mit den anderen Löschteams vor Ort zu widmen. *Vermerk im Protokoll: Das ist Einsatz!
Der großen Mannstärke der Rüsselsheimer Einsatzkräfte geschuldet wurde die Truppe in zwei Teams geteilt. Rüsselsheim I reihte sich dabei mit den geschätzten Mitstreitern von Leipzig und Bielefeld I in eine Gruppe. Meine Lieblingsmannschaft (Rüsselsheim II) hatte mit Bremen, Schwedt und Dornberg ebenfalls klangvolle Namen in Gruppe B zugeteilt bekommen. Während Rüsselheim I totz eines Torverhältnisses von 8:11 bei einem Unentschieden und zwei knappen Niederlagen nicht über einen Gruppen-Vierten hinaus kam, konnte Rüsselsheim II – vornehmlich gespickt mit den Nachwuchskräften – mit einem souveränen Sieg gegen die Gastgeber aus Dornberg Platz drei der Gruppe B erreichen und damit am nächsten Tag um Platz 9 spielen. Neben viel Spaß und durchweg guten Einsätzen im Becken lösten auch die Aktivitäten an Land bei besserem Wetter als gedacht pure Begeisterung aus. Neben Wikinger-Schach und Spike Ball bedankt sich die gesamte Truppe auch bei Motivations-Maria und allen weiteren Protokollanten und Schiedsrichtern für den Einsatz an beiden Tagen. Nachdem Kloos für Nachschub bei der Verpflegung und beim Löschwasser gesorgt hatte, war das Feuer schließlich unter Kontrolle. Man bereitete am Abend neben köstlichen Stakes, Würstchen und Grillkäse auch Stockbrot und Marshmellows über offener Flamme zu. Lagerfeuer-Feeling im Frühsommer at its best. Während Touchy Tom und Prakti Paul noch außerordentliches Engagement bei Extra-Lagechecks durch Rundgänge im Einsatzgelände zeigten, entwickelte sich ein fröhlicher und entspannter Abend. Auch der zweite Einsatztag war ein voller Erfolg – für die meisten ging es aufgrund der enormen Anstrengungen am Tag etwas früher ins Bett. *Vermerk im Protokoll: Mit einem bemerkenswerten Nachteinsatz machte sich Pionier-Philip auch nachts noch auf die Suche nach dem ominösen Bielefeld. Ob Bielefeld tatsächlich nicht gefunden wurde, oder ob die Erkenntnisse des Ausnahme-Kollegen lediglich nicht mehr in das Einsatzprotokoll eingetragen wurden, lässt sich bis heute nicht mit Sicherheit sagen.
Sonntag der 26. Mai, 8:00 Uhr. Geweckt vom Einsatz-Ruf wartete neben einem „schönen Tag und der Sonne, die schon lacht“ ein kurzes Frühstück auf die Rüsselsheimer. Denn auch am Sonntag setzte die Gesamt-Koordination des Einsatzes in Dornberg auf die Zuverlässigkeit der Rüsselheimer und setze gleich die erste Achtelfinal-Paarung mit Rüsselsheim I gegen Gütersloh an. Der Robustheit der Rüsselsheimer sei Dank errang man gleich im ersten Spiel des Tages einen umkämpften und dennoch hoch verdienten 3:2 Sieg. In der folgenden Partie war es keine Schande, das sich Rüsselsheim II dem Titelverteidiger Oberhausen trotz eines harten Fights mit 2:5 geschlagen geben musste.Nach einer kurzen Stärkung ging es mit letzten Kräften dann für Rüsselsheim I gegen die Brambauer – auch hier kann sich das 2:4 Ergebnis sehen lassen – bedenkt man, dass Brambauer in einigen Jahren Oberliga auch immer wieder mal um den Aufstieg in die 2. Wasserballbundesliga spielt. Ein furioses Finale liefert sich dann Rüsselsheim II im Duell gegen die Zweite aus Bielefeld. Mit einem 8:0 aus Rüsselsheimer Sicht lassen die Einsatzkräfte den Bielefeldern keine Chance und präsentieren den Zuschauern im letzten Spiel mit Rüsselsheimer Beteiligung ein wahres Schützenfest. *Vermerk im Protokoll: Der Sieg und der gesamte äußerst gelungene Einsatz werden noch mit einem wahrhaften visuellen Leckerbissen einer Freibad-Rutschen-Choreographie untermauert.
Alles in Allem bedürfte es der Aufnahme weiterer Superlative im Duden um dieses Wochenende in Bielefeld gebührend zu beschreiben. Es war heißer als der Wetterbericht erlaubte, es war spielerisch souveräner als erhofft, es war der wahrscheinlich spaßigste Löscheinsatz, den eine Truppe je gemacht hat. Ein einziger kleiner etwas käsiger Nachgeschmack bleibt vielleicht beim – zugegebenermaßen spielerisch absolut verdienten – Finalsieg der Polar Bears, die damit den Wanderpokal mit in die niederländische Heimat nehmen. *Vermerk im Protokoll: Nächstes Jahr peilen wir mit einem Rüsselsheimer Mixed-Team den Turniersieg an, dann holen wir das Ding nach Rüsselsheim.
Die Einsatzleitung bedankt sich bei allen Beteiligten und wünscht gute Erholung – denken Sie immer daran: Nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz, das Training für nächstes Jahr beginnt jetzt. Over and Out.