Die Masters erobern den Chiemsee

Wir befinden uns im Jahre 2022 nach Chr. Ganz Rüsselsheim schwimmt im Lachebad… Ganz Rüsselsheim? Nein! Eine Handvoll unbeugsamer Schwimmer der RSC Masters und Flamingos hat sich am 02.09.22 wieder auf den beschwerlichen Weg ins weit entfernte Land der Bayern gemacht. Dort wollten sie den Geist des Open Water Schwimmens verbreiten.

Das Leben ist nicht leicht für die bayrischen Eingeborenen mit diesen extrem gut gelaunten Hessen.

Nach dem Aufbau des Nachtlagers im Ort Bergen am Chiemsee wurde die Pizzeria Flamingo wieder zum Verpflegungsstützpunkt Nr. 1 ausgerufen und erfolgreich besetzt.
Um dem Widerstand gegnerischer Open Water Schwimmer vorzubeugen, begaben sich unsere mutigen Schergen des Rüsselsheimer SC am Samstag ins Strandbad Übersee, um die Bedingungen genauestens zu studieren. Dazu gehörte eine ausgeklügelte Taktik zur Testung des Wassers. 3 Schwimmer mit und 3 ohne künstliche Gummihaut . In der Nachbesprechung bei Kaffee, Pommes und Radler kam man zu dem Ergebnis, beim Wettkampf am folgenden Tag die Wärme und den Auftrieb des Hilfsmittels nutzen zu wollen. Das sollte sich anlässlich der Wassertemperatur von 21 Grad als eine sehr gute Entscheidung herausstellen.

So ging es denn nach einer viel zu kurzen und sehr lachintensiven Nacht am Samstag mit aufgeregter Vorfreude zur Wettkampfvorbesprechung um 9 Uhr an den Strand des Sees. Unterstützung fanden die Masters in 2 mitgebrachten Stammesfrauen, die das zurückgebliebene Hab und Gut verteidigten.


Vor dem Start am Hotel : Michi, Kirsten, Andrea, Holger und Holger (von links)


Ca. 240 gegnerische Open Water Schwimmer und Schwimmerinnen diverser anderer Schwimmstämme und unsere lieb gewonnenen RSC’ler kaperten eine Barkasse, die alle zum Start auf der Fraueninsel schipperte.Dort angekommen wurden letzte Einstellungen und Handgriffe an Körper- und Schwimm- ausrüstung vorgenommen. Auch gab es hier die letzte Gelegenheit noch einen Schluck (Zaubertrank?) zu sich zu nehmen.Man begab sich ins Wasser, feuerte sich noch einmal gegenseitig an – und – los ging es. Von 10 wurde gemeinsam runtergezählt, dann ward das still da liegende Wasser von Hunderten Gummimenschen aufgewühlt. Jeder schwamm so vor sich hin, wie in tausenden Trainingskilometern abgespult. Links- oder rechtsatmend, links oder rechts an den Orientierungsbojen (alle 500m) vorbei.

Nach einiger Zeit und durch einige gut zu meisternde Wellen, erreichten alle RSC Flamingo Masters nacheinander das Ziel, nach aufopferungsvollem Einsatz über 4,5 km. Die Freude aller war entsprechend groß, da jeder einzelne seine Zeit aus dem Vorjahr um einige Minuten verbessern konnte.


Es ist geschafft: Holger, Andrea, Kirsten, Michi, Holger und Jürgen (von links)


Hier sind die Ergebnisse unsere tapferen Helden:

Name Altersklasse (AK) Zeit (h:min:sek) Platzierung in AK
Andrea Kopf Masters 2 weiblich 1:11:56 5.
Kirsten Maurer Masters 3 weiblich 1:10:27 4.
Michi Schaffar Masters 3 männlich 1:07:07 8.
Holger Combrink Masters 3 männlich 1:07:43 9.
Jürgen Neumeier Masters 3 männlich 1:21:22 34.
Holger Kresse Masters 3 männlich 1:22:41 36.

(Alle Ergebnisse unter https://chiemsee-langstreckenschwimmen.de/ergebnisse/)

Die Glücksgefühle waren unbeschreiblich und es wurde intensiv darüber diskutiert, was diese Leistungsexplosionen ausgelöst haben könnte. Am Ende kam man überein, dass es an der Kombination aller Faktoren gelegen haben muss. Diese waren in diesem Jahr mit hohem Anteil die Bananen, aber auch das Magnesium in allen Formen und Dosierungen. Vaseline, Powerriegel und eine Blueroll spielten ebenfalls eine wesentliche Rolle.


Entspannung nach dem Rennen : Kirsten, Holger, Gastflamingo Stefan, Andrea, Holger und Michi am Strandkiosk Luise in Übersee


Leider war die gemeinsame Zeit dann auch wieder schnell zu Ende. Ein Teil der Gruppe trat den Heimweg an, um dort nach dem Rechten zu schauen. Ein Master verblieb noch ein paar Tage vor Ort, während eine Masterin weiteren Abenteuern im fernen Austria entgegen reiste.

Nun bleibt abzuwarten, welches neue Abenteuer es im kommenden Jahr zu überstehen gilt.
Fast könnte man meinen: „Die spinnen, die Masters.“ Aber dem ist nicht so. Denn: Ende gut, alles gut… auch ohne Festmahl mit Wildschwein